Sandfliegen, wovon es mehrere Spezies gibt, sind endemisch im ganzen Mittelmeerraum verbreitet, mit Schwerpunkten in Südfrankreich, in ganz Italien, in den Balkanländern, Griechenaland und der Türkei. Sandfliegen sind sehr kleine Insekten und werden oft übersehen. Sie sind praktisch ausschliesslich nachtaktiv und vermehren sich, sobald die Mindesttemperaturen über mehrere Nächte über 20°C liegen.
Sie sind deshalb praktisch nur in der wärmeren Jahreszeit aktiv. Erkennbar sind sie an den sandfarbenen Flügeln die im Ruhezustand aufrecht gegen oben gehalten werden. Sandfliegen können aufgrund ihrer geringen Grösse nur bei Windstille fliegen. Sandfliegen stechen praktisch alle Säugetiere, aber zum Teil auch Reptilien und können dabei, falls sie infisziert sind eine Reihe von Krankheiten auf den Menschen und vor allem auf Hunde übertragen. Da sie Windstille benötigen, sind sie am Strand selbst praktisch nicht anzutreffen, sondern eher im Landesinneren. Aus praktischer Hinsicht stellen Sandfliegen vor allem für Hunde ein gewisses Risiko dar.
Die Beachtung folgender einfachen Regeln helfen, das Risiko zu minimieren:
- -Hunde sollten in den endemischen Gebieten im Mittelmeerraum in der wärmeren Jahreszeit nach dem Eindunkeln nicht draussen ruhen oder schlafen. Aufgrund der Windempfindlichkeit stellen sie bei sich bewegenden Hunden auch nachts keine besondere Gefahr dar.
- -Spaziergänge, auch am Strand sind daher unproblematisch. Auch sind die Stiche relativ schmerzhaft und nur schlafende Hunde werden merhfach gestochen.
- -Sandfliegen praktisch nie das zweite Stockwerk. (maximale Flughöhe ca. 3 m) Dort sind auch schlafende Hunde relativ sicher.
- -Moskitonetze müssen sehr feinmaschig sein, um einen Schutz darzustellen (0,5 mm Maschenbreite).
- -Ein guter Schutz stellt auch ein laufender Ventilator im Schlafraum des Hundes dar.
- -Gefahrenzonen in den endemischen Gebieten sind eher das Landesinnere, und zwar windarme Stellen.
Falls man über diese Massnahmen hinaus unbedingt chemische Mittel einsetzen will, können aufgrund der Datenlage gewisse Repellentien, wie Advantix von Bayer (nach Angaben des Herstellers 90% Schutz, 1-2 Mal monatlich anzuwenden) oder das Halsband Scalibor angewendet werden (jedoch 2 Wochen vor Reiseantritt anlegen)Zudem gibt es die Möglichkeit, den Hund gegen Leishmaniose impfen zu lassen (CaniLeish von Virbac).
Die Impfung ist jedoch relativ aufwändig und teuer und wir empfehlen eine vertiefte Risikoablärung zusammen mit dem Tierarzt.